Wie Finanztest leider gar nichts aus dem letzten Test und der Kritik gelernt hat und den Verbraucher mit wieder neuem Unsinn verunsichert.
FORTSETZUNG:
Bis heute dachte ich jeder Mensch wäre lern- und kritikfähig und würde sich zumindest an das halten, was er selbst versprochen hat. Das scheint zumindest bei den Damen und Herren von Finanztest nicht so zu sein und so verunsichert man lieber weiter Verbraucher und verkauft dilettantische Tests für drei Euro und ebenso schlimme Analysen für 29 Euro.
Wer dazu die „geschichtlichen“ Hintergründe verpasst hat, dem sei nur soviel gesagt: Im letzten Jahr veröffentlichte die Zeitschrift Finanztest, welche leider immer noch aus Steuermitteln (mit-)finanziert wird, einen Test zur Berufsunfähigkeitsversicherung und löste damit massenweise Kritik in den Medien aus. Begonnen bei meinem geschätzten Kollegen Helberg, der auch den Slogan „Avanti Dilettanti“ prägte, setzte sich die Kritik nicht nur im Markt, sondern auch in die Medien fort. In offenen Briefen und Gesprächsangeboten und in einer Facebook Gruppe gelobte der Chefredakteur Herr Tenhagen Besserung. So hieß es nicht nur „man werde sich Rat holen“, sondern auch die „Testmethoden überdenken“.
Runter vom hohen Ross? Aber „wir doch nicht“, glaubt Finanztest anscheinend
Alle das scheint nur wenige Monate nach dem Versprechen nun wieder vergessen und/ oder der Druck sein eigenes Blatt verkaufen zu müssen höher denn je. Nur so ist es zu erklären, was Finanztest in der Mai Ausgabe an Halbwissen, Falschaussagen und Unsinn verbreiten wird. Auf der Pressekonferenz am heutigen Dienstag (15.4.2014) stellte Finanztest seinen „Test zur Privaten Krankenversicherung 2014“ vor und ich hatte bereits gestern, nach der Ankündigung, den Jahresvorrat an Baldrian herbei gesehnt, wie in meinem Facebook Beitrag und auf dem Bild schon augenzwinkernd zu erkennen ist.
Falsche Aussagen, falsche Annahmen, falscher Test
Kurz nach der Pressekonferenz lag mir (Danke an die Quelle) der komplette Test nebst allen Erläuterungen vor, leider kann ich diesen aus urheberrechtlichen Gründen weder verlinken, noch hier zur Verfügung stellen. Eines ist aber sicher: Die drei Euro welche der Test online kostet, sind in einem Kaffee oder Baldriantropfen deutlich besser angelegt. Um Ihnen jedoch zu zeigen wo genau die Falschaussagen und Fehler liegen, seziere ich den Test mal etwas und will damit keinesfalls einfach meckern, sondern vielmehr zeigen wo die handwerklichen Fehler liegen.
Dazu stelle ich einige Aussagen aus dem Test vor und füge passende Erläuterungen und Erklärungen an. Wer den Test dennoch gekauft hat, kann diese gern selbst gegenüberstellen und
Es ist traurig, wenn ein vermeintlicher Fachmann, ohne den Artikel von Finanztest richtig verstanden zu haben, ein so schnell hingehecheltes Pamphlet erstellt. Da müssen die Baldriantropfen ihre Wirkung auf den Geist gezeigt haben.
Zu den Aussagen, die mich betreffen: Auch hier das Zitat bitte genau lesen. Die Mandanten haben sich entschieden! Anders als beim Makler, der Verträge verkaufen muss, und demzufolge das Beratungsgespräch lenkt, bekommt der Kunden beim Versicherungsberater neutrale Informationen und darf sich dann selbst entscheiden. Das tun dann Ärzte, Rechtsanwälte, Angestellte, Beamten und wer hier auch sonst noch beraten wird, immer autonom.
Finanztest stellt richtiger Weise dar, welche Sparbeiträge geleistet werden müssen, um einen langfristig finanzierbaren PKV-Vertrag ohne Leistungseinschränkungen aufrecht erhalten zu können. Das gibt den Verbrauchern zu denken.
mfg
R. Falken
Guten Tag Hr. Falken,
danke für den Kommentar. Warum muss ich dabei nur an “getroffene Hunde beißen” denken? Ihre Unterstellungen Makler lenken Beratungsgespräche weil Sie verkaufen müssen können Sie sich schenken, das ist eines Ihrer Totschlagargumente, die leider immer wieder angesprochen werden. Ob Sie es sich vorstellen können oder nicht, auch der Makler kann durchaus auf einen Antrag verzichten. Warum empfehle ich 50% der Kunden in der GKV zu bleiben und sich für eine Zusatzversicherung zu entscheiden, richtig, weil der Wechsel keinen Sinn machte.
Das Sparbeiträge nötig sind, das hat niemand bestritten und können Sie bei mir in diversen Beiträgen nachlesen. Ich bin der letzte der der Meinung ist, jeder muss in die PKV der es nur kann. Schauen Sie meinen Artikel (verlinkt in der pdf) oder hier an: /pkv-bu-blog/geld-sparen-durch-pkv-wechsel/
Gerade daher stören mich Aussagen wie “99% der Kunden entscheiden sich gegen die PKV” weil Sie kein Wort darüber verlieren um was für Kunden es sich handelte. Wenn es Existenzgründer sind, dann erhöhe ich auf 100%.
Sie müssen sich also gar nicht angegriffen fühlen, ich habe nur einiges von dem was Sie in dem Artikel äußern in Frage gestellt. Und nein, Sie müssen mir den Artikel nicht erklären, ich habe des sowohl gelesen als auch verstanden. Wenn Sie aber meinen Kommentar dazu einmal genauer lesen, dann finden Sie dort Aussagen wie:
Also vielleicht nicht nur meckern und beleidigend werden, sondern auch alles lesen. Danke und Ihnen ein schönes Osterfest.
Traurig ist, wenn selbsternannte Marktwächter, die den Markt nicht verstanden haben, solche z.T. qualitativ katastrophal in ihrer Aussage wirkende “Tests” auf den Markt und den Verbrauchern vor werfen, um ihren vermeintlichen Anspruch auf die alleinige Schiedsposition über gut/böse mühsam zementieren zu wollen. Vernünftige Folgerungen auf Basis guter Recherche wären definitiv sinnvoller für den Verbraucher.
Eigentlich wollte ich auch den Artikel in FT und die Antwort von Herrn Falken kommentieren. Aber Herrn Glesels Antwort ist nichts mehr hinzuzufügen.
Hallo Herr Hennig,
Ich setzte auf das Prinzip Hoffnung und denke das der mündige Verbraucher anhand des “Tests” und ihrer guten Ausarbeitung selbst beurteilen kann, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Als Versicherungsberater werde ich natürlich auch mit den Stiftung Warentest Aussagen konfrontiert und ihre Ausarbeitung werde ich künftig sicherlich als Quelle hinzuziehen.
Baldrian scheint wohl eher ein Versicherungsberater Kollege zu benötigen, der Post ist ja wohl selbstsprechend. Psychologen haben Worte dafür!
Gruss
Christian R. Müller
Die Arroganz des einen oder anderen Versicherungs-beraters ist kaum zu ertragen. Sich per se als “etwas Besseres” fühlen aber einem fachlichen Dialog aus dem Weg gehen. Toll!
Die Ausarbeitungen als von Herrn Herrn Hennig als “schnell hingehecheltes Pamphlet” zu diskreditieren passt in den Argumentationsstil, den wir auch von Herrn HJT schon kennen. Jede konkrete Sachdiskussion wird gescheut. Publicity für Warentest, um mehr geht es nicht.
Daumen hoch für Ihren Artikel Herr Hennig, auch wenn die eine oder andere ironische Bemerkung zuviel ist 😉
Beste Grüße
Peter Schmidt
Seit mehr als 20 Jahren privat versichert und sehr zufrieden. Und ab 65. mit eingebauter Beitragssenkung auch ohne einen neunmalklugen Versicherungsberater.
Nun, ich gebe Herrn Falken (als Kollege) insoweit Recht, als dass der Versicherungsberater tatsächlich nicht so argumentieren muss, dass er einen Abschluss erhält. Ich werde als Versicherungsberater für die Beratungsleistung bezahlt, nicht für das Ergebnis. Ein Vorteil.
Einem Versicherungsmakler pauschal zu unterstellen, dass er abschlussorientiert argumentiert ist aber schon dreist.
Es mag solche Versicherungsvermittler (auch -makler) geben.
Was aber viel wesentlicher ist: ich habe als Versicherungsvermittler oder -berater eine persönliche Meinung. Die kann und sollte aber nicht zum Selbstzweck eines Beratungsgespräches werden.
Eine Beratung erfolgt neutral und nicht unter dem Gesichtspunkt meiner Weltenansicht.
Bei Herrn Falken habe ich den Eindruck aber noch nie gewinnen können, dass er neutral argumentiert. Er argumentiert meines Erachtens sehr oft (zu oft) aus seiner Sicht der Dinge! Bei 99% Entscheidung für GKV (also gegen PKV) muss ich an seiner Neutralität in der Beratung berechtigte Zweifel vorbringen!
eklatanter Fehler ist das gänzliche ausblenden der kalkulierten Verzinsung. Heute ist niemand ernsthaft in der Lage eine garantierte Verzinsung von 3,5% zu seriösen Bedingungen am Markt zu erzielen. Dennoch gibt es mindestens eine Gesellschaft die so für ihre Unisex-Tarife kalkuliert. Umgekehrt gibt es vorsichtige Gesellschaften (etwa die Hallesche) die mit 2,5% Verzinsung rechnen. Es versteht sich von selbst das das deutliche Beitragsunterschiede zu Lasten des vorsichtig Kalkulierenden mitsichbringt. Warentest hat sich aber geweigert derartiges in den Test einfliessen zu lassen.