Um diese Frage ranken sich viele Mythen und eine Patentlösung gibt es leider auch nicht.
In der Praxis ist es aber durchaus so, das mehr als die Hälfte der Renten für den Fall der Berufsunfähigkeit nicht ausreichen um auch nur annähernd die (laufenden) Kosten zu decken. Da wurde “irgendwann” mal eine BU Versicherung abgeschlossen und nun “hat man eben auch eine”. Schließlich erzählt einem “alle Welt” man braucht diese.
Das ist soweit auch durchaus korrekt, nur man braucht diese wenn, dann mit einem sauberen und klaren Bedingungswerk und in ausreichender Höhe.
Die Frage nach dem Bedingungswerk und den guten oder schlechten Formulierungen habe ich in meinem Leitfaden für die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits an Beispielen erläutert. Schauen Sie sich hier einmal die unterschiedlichen Regelungen an. Sie werden erstaunt sein, was 1,2 Worte für Auswirkungen in der Leistung haben können.
Doch nun zur Höhe:
Bei privat krankenversicherten Kunden ist zunächst einmal das Krankentagegeld zu prüfen. In welcher Höhe besteht dieses und ist ggf. eine Übergangslösung für den Fall der BU vorhanden. Weitere Erläuterungen hier im Abschnitt Krankentagegeld.
Dann sollte die Höhe der BU individuell berechnet werden. Dabei ist es nicht ratsam sich pauschal an x Prozent des Einkommens zu orientieren. Gerade im Fall der Berufsunfähigkeit ist der genaue Bedarf zu ermitteln.
Welche Kosten laufen als monatliche/ jährliche Fixkosten weiter?
Handelt es sich bei dem Versicherten um den Hauptverdiener oder kann der Partner/ die Partnerin noch einen Teil der Kosten tragen?
Was passiert mit den Kosten zur Krankenversicherung? Wer zahlt was?
Wie hoch sind die derzeitigen Einzahlungen in die Rentenkasse und was ist an privater Vorsorge vorhanden? (Es nützt nichts im BU Fall diese Zahlungen nicht mehr leisten zu können, dann fallen Sie mit 65/67/60 in ein finanzielles Loch. Die BU Rente endet dann und eine staatliche oder private Altersvorsorge ist nicht/ nicht in ausreichender Höhe vorhanden.
Machen Sie sich also intensiv Gedanken und vorallem überprüfen Sie ihren bisherigen Schutz im Falle der Berufsunfähigkeit.
Welche Kriterien sind dort vereinbart? Wann ist der Schutz ausgeschlossen oder eingeschränkt? Was muss ich wann und wie tun um meine Leistung nicht zu gefährden?
Informationen hierzu habe ich in einem Fragebogen zur Berufsunfähigkeit für Sie zusammengestellt.