Es ist ärgerlich. Kurz vor dem Jahresende bzw. dem Weihnachtsfest flattert Post von seinem Privaten Krankenversicherer ins Haus. Darin teilt dieser mit, das die Beiträge angepasst werden müssen und dieses auf steigende Ausgaben zurückzuführen ist.
Da steht dann unter anderem folgendes:
Wir beobachten eine stärkere Leistungsinanspruchnahme, die auch den Tendenzen im PKV-Markt entspricht: Arztbehandlung (+6%), Heilmittel (+7%), Arznei- und Verbandmittel (+ 6%), Zahnersatz (+9%) und allgemeinen Krankenhausleistungen (+7%).
Hierzu kommen in diesem Jahr auch kleinere Anpassungen in der Pflegeversicherung durch die Leistungserweiterungen die das Pflegeergänzungsgesetz ausgelöst hat.
Natürlich müssen auch bei einigen Gesellschaften noch die aktuellen Sterbetafeln berücksichtigt werden. Verständlich, denn je länger die Menschen leben, desto länger verursachen diese auch Kosten in der Krankenversicherung. Im Alter deutlich mehr als in jungen Jahren.
Doch was kann man tun?
Zunächst einmal sollte der Versicherungsschutz in Ruhe und ohne zeitlichen Druck überprüft werden. Auch nach Zugang der Beitragserhöhung haben Sie ausreichend Zeit. Lassen Sie sich nicht zu einer schnellen Kündigung oder einem voreiligen Wechsel überreden. Gemäß der gesetzlichen Regelung im §205 Versicherungsvertragsgesetz haben Sie nach Zugang der Mitteilung einen Monat Zeit zu kündigen.
Machen Sie sich genaue Gedanken was Sie an Versicherungsschutz brauchen, welche Leistungen Sie erwarten und auch darüber, welche Leistungen Sie selbst tragen können und wollen.
Als Hilfe für Ihre Überlegungen steht Ihnen unter https://www.online-pkv.de28-0-Auswahlkriterien.html neben Auswahlkriterien für die PKV auch ein ausfüllbarer Fragebogen als pdf Datei zur Verfügung. So können Sie mit Ihrem Berater überprüfen, welche Leistungen hiervon in Ihrem Tarif enthalten sind und was vielleicht erwartet und gewünscht wird und dennoch eingeschränkt oder nicht enthalten ist.
Erst nachdem klar ist was Sie an Versicherungsschutz wirklich wollen und brauchen, kann über weitere Möglichkeiten zur Beitragsreduzierung nachgedacht werden. Dabei sind auch folgende Fragen zu beantworten:
1.) Ist die gewählte Selbstbeteiligung richtig und passend? (Hier bitte auch an die Auswirkungen der steuerlichen Abzugsfähigkeit denken)
2.) Sind alle versicherten Zusatzbausteine (Krankenhaustagegeld, Beitragsentlastung, Kurbausteine etc.) nötig und sinnvoll?
3.) Lassen sich die Tarife bei der bisherigen Gesellschaft in andere Tarife umstellen?
Erst wenn Sie diese Fragen geklärt haben und immer noch kein Ergebnis vorliegen haben welches Ihren Bedürfnissen entspricht sollten Sie sich nach anderen Alternativen umsehen. Dieses ist auch davon abhängig wie der Gesundheitszustand aussieht, wie alt Sie sind und wie lange der Schutz bei dem derzeitigen Unternehmen bestanden hat.
Lassen Sie sich also nicht unter zeitlichen Druck setzen. Sie müssen gar nichts- können aber viel tun! In Ruhe!