Oft entsteht bei Anfragen oder in der laufenden Beratung die Frage, „Bis zu welchem Alter soll ich in die Private Krankenversicherung wechseln?“ oder „ab wann macht es keinen Sinn mehr?“
So generell kann man das nicht beantworten. Die Frage ist nicht zwingend „bis wann“, sondern ob und warum überhaupt ein Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) sinnvoll ist.
Dabei sollte zunächst die Frage beantwortet werden, was an der derzeitigen Versicherung, der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stört und was der Hauptgrund für einen geplanten Wechsel ist.
Grund 1: „Ich will Beiträge sparen“
Dann ist der Wechsel in die private Krankenversicherung (meist) der falsche Ansatz. Die Private Krankenversicherung ist in der Regel ungeeignet um langfristig Geld zu sparen. Selbst bei einem „jungen Eintrittsalter“ steigen die Beiträge über die Laufzeit an und es werden Rücklagen nötig. Diese sollten aus dem angesparten Kapital kommen, welches in jungen Jahren gespart wurde.
Eines ist klar: Ein verbesserter Versicherungsschutz (als in der GKV) und somit umfangreichere Leistungen, müssen zwangsläufig auch Geld kosten. Daher ist der Ansatz (den man oft bei Existenzgründern findet) aus Preisgründen in die PKV zu wechseln, definitiv der falsche. Hier bietet sich an, zunächst in der GKV zu verbleiben, da die Beiträge dort einkommensabhängig berechnet werden.
Grund 2: „Ich will bessere/ andere Leistungen“
Eine Private Krankenversicherung (PKV) bietet nicht, wie in vollmundigen Werbeanzeigen versprochen, in jedem Fall bessere Leistungen als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dabei ist der individuelle Anspruch und die gewünschte Absicherung ein entscheidendes Kriterium. Daher ist es gerade bei höheren Eintrittsaltern so, dass so ein deutlich besserer Schutz eben auch mehr Beitrag kosten muss als in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Warum es daher trotz höherem Endbeitrag in der PKV für einen Arbeitnehmer mit hohem Leistungsanspruch optimaler sein kann, in die Private Krankenversicherung zu wechseln, erfahren Sie in einem der nächsten Blogbeiträge.
Nun aber zurück zur Eingangsfrage:
Ein pauschales Endalter bis zu welchem es Sinn macht in die PKV zu wechseln gibt es nicht. Es ist vielmehr von der persönlichen wie auch beruflichen Situation abhängig und sollte daher individuell betrachtet werden.
Auch die Tatsache das dann ja „nicht mehr so viel Zeit zum ansparen bleibt“ ist so nicht richtig. Die Kalkulation in der Privaten Krankenversicherung ist eben nicht die eines reinen Sparvertrages, sondern eines Mixes aus Risikoanteil und (An-)Sparvertrag.
Schauen Sie sich einfach zunächst den Leitfaden zur Privaten Krankenversicherung an, verstehen die grundsätzlichen Unterschiede und überlegen sich dann, ganz in Ruhe, welche Kriterien der Tarif erfüllen müsste, damit er zu Ihnen passt.