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Soll ich – oder soll ich nicht? Der Wechsel in den neuen Central Vario

Eigentlich hatte ich bereits in vergangenen Blogbeiträgen über Wechselangebote aus dem CV3H, dem EKN oder den KEH Tarifen in den Vario geschrieben. Auch zu der Markteinführung der Vario Tarife erschien mein Kommentar “Vario- eine ausführliche Tarifanalyse” schon am 25. 06. 2009.

Aber durch die zum Teil aus Sicht vieler Kunden nicht mehr zu verkraftenden Beitragserhöhungen denken nun viele von Ihnen über einen solchen Wechsel nach. Entweder in die neuen Vario Tarife oder gänzlich woanders hin. Da sich die Anfragen in diese Richtung häufen, möchte ich Ihnen hier einige weitere Hinweise geben um vielleicht etwas besser entscheiden zu können und sich Ihre, persönliche und eigene Meinung zu bilden.

Zum besseren Verständnis möchte ich eine Kundenanfrage hier anonym zitieren:

Ich bin seit 1996 bei der Central versichert. Jährlich bekomme ich mehr oder weniger deutliche Anpassungen.

Die Anpassung diesmal hat es aber in sich.

Allein der Tarif EKN2500 (zu dem ich am 11.04 aus dem Tarif KN2 gewechselt bin) ist um 35% (!) gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Berücksichtigt man die SB sind es immer noch beachtliche 19,27%.

Seit 1996 hat sich der Tarif um 152% (incl. SB 153%) erhöht.

Dabei sieht man sehr deutlich, das die Verzweiflung auf einen Seite, die Angst es irgendwann nicht mehr bezahlen zu können und der Verlust der Beitragsrückstellungen auf der anderen Seite vorhanden ist.

Doch was soll man raten?

Zunächst: Eine pauschale Aussage ist nicht möglich. Es kommt sehr stark auf die persönlichen Bedürfnisse an, auf die Frage welche Leistungen benötigt werden, wie der Gesundheitszustand aussieht und natürlich auch etwas auf das “eigene Bauchgefühl”.

Das große Thema Altersrückstellungen:

Bei einem Wechsel innerhalb der Gesellschaft bleiben diese erhalten und werden auch im neuen Tarif angerechnet. Wie hoch diese sind und wie sich das tatsächlich im Alter auswirkt ist reine Spekulation und lässt sich sicher bei keiner Gesellschaft mit Bestimmtheit sagen.

Nur wenn Sie als Bestandskunde bis zum 30. 06. 2009 gekündigt haben und den Weg über den 18-monatigen Verbleib im Basistarif gewählt haben, könnten Sie die Alterungsrückstellungen teilweise übertragen und zur neuen Gesellschaft mitnehmen.

Bei einem Wechsel zu einer anderen Gesellschaft sind die Rückstellungen verloren. Weiterhin haben Sie ein neues Eintrittsalter, neue Summenbegrenzungen bei den Zähnen, eine neue Gesundheitsprüfung etc. (diese auch teilweise beim Wechsel in den Vario)

Aber:

Dennoch kann ein solcher Wechsel auch mal Sinn machen.

1.) Wenn die Leistungen die Sie nach Ihren Auswahlkriterien festgelegt haben so in Ihrem derzeitigen oder auch im Neuen Tarif nicht erfüllbar sind.

2.) Wenn Sie berechtigte Befürchtungen haben den Beitrag im derzeitigen Tarif langfristig nicht bezahlen zu können

3.) Wenn Sie sehen, dass Sie nur durch Leistungsreduzierung und Verschlechterung und ggf. Erhöhung der Selbstbeteiligung die Beiträge noch zahlen können

Pauschal kann und werde ich Ihnen hier keinen Rat geben können. Aber wenn Sie dennoch das Thema angehen wollen am Besten so:

1.) Übersenden Sie mir den FRAGEBOGEN zu den Auswahlkriterien zur PKV

2.) Weiterhin am besten die Daten (oder eine Kopie des Versicherungsscheins) zu dem bisherigen Tarif und dem Beginn der Versicherung. Haben bisher Wechsel des Tarifes stattgefunden, dann gern auch diese.

3.) Müssen wir zwingend und ausführlich telefonieren um weitere Fragen zu klären, Modelle zu besprechen und weitere Einzelheiten abwägen

Und tun Sie sich selbst einen Gefallen. Lassen Sie sich nicht unter (Zeit-)druck setzen. Überlegen Sie genau und sorgfältig welche Möglichkeiten es gibt und welche Konsequenzen darin begründet liegen. Nur so kommen Sie an ein langfristig durchdachtes Ziel.

Ein Kommentar

  1. Ich stehe auf Grund der saftigen Erhöhung meines Beitrags (ca. 25% Beitrag + 25% SB im Tarif KN2) auch vor der Entscheidung, in einen der Vario-Optionen zu wechseln. Auf den ersten Blick sehen die Tarife attraktiv und relativ günstig aus, aber die Unterschiede liegen wie immer im Detail. Und man redet sich u. U. auch ein, bestimmte Leistungen nicht zu benötigen, nur um ein paar Euro zu sparen und ärgert sich dann später, wenn man diese Leistungen selbst bezahlen muss (wenn man denn kann).

    Vielen Dank jedenfalls für Ihre zahlreichen Artikel hier, sie haben mich auf jeden Fall vor einer vorschnellen Entscheidung bewahrt.

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