Weiter geht es in der Serie der Kosten in der Privaten Krankenversicherung, heute mal mit einem sehr, sehr kostenintensiven Fall. In den letzten beiden Beiträgen ging es um
“Sag mal… was kostet eigentlich…) Notfalltransport und Erstbehandlung“
und “Sag mal… Was kostet eigentlich… ? Laborkosten, Blutbild und Laborwerte“.
Heute soll es um einen weitaus kostenintensiveren Fall gehen, eine HIV Infektion. Vor Jahren noch fast ein Todesurteil, ist aufgrund weiter fortschreitender Medizin eine Heilung zwar nicht möglich, ein fast “normales” weiterleben aber schon. So ist es auch bei einem meiner Kunden, einem Versicherten in der privaten Krankenversicherung. Nach eingehender Prüfung, ärztlichen Attesten und weiteren Unterlagen hat auch der Versicherer zwischenzeitlich die Kostenübernahme zugesagt.
Bei der Behandlung handelt es sich um “normale” ärztliche Behandlungen, die Diagnostik ist noch einmal etwas teurer. Aber neben laufender Kontrolle von Blut- und Laborwerten ist hier eine Medikation angezeigt.
Nach Untersuchung in einer Schwerpunktpraxis haben sich der Arzt und der Patient auf folgende Medikation verständigt, welche täglich eingenommen werden muss und somit monatlich verordnet wird:
Diese Medikamente sind nicht unbedingt das, was man sich unter preiswert vorstellt und schlagen doch mit hohen Kosten zu buche.
Der Kunde, ein Versicherter mit Mitte dreißig wird diese Medikamente (falls es sich nicht medizinisch anders entwickelt und es doch heilbar wird) sicher sein Leben lang nehmen müssen. Die Kosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf:
782,82 EUR für das erste (Kivexa)
und
926,36 EUR für das zweite Medikament (Tivicay)
Bei den angegebenen Beträgen handelt es sich um die Preise PRO MONAT.
Und weil immer mal wieder die Frage in Beratungen kommt: Die Prämie in der privaten Krankenversicherung ist nicht von dem persönlichen Gesundheitszustand während des Vertragsverlaufes abhängig. Auch ein schwer kranker Patient hat keine anderen Beitragsanpassungen, als ein gesunder Kunde.
Kosten über die Vertragslaufzeit
Gehen wir nun von einer statistischen Lebenserwartung bis 83 aus, so sprechen wir hier noch über mehr als 45 Jahre Restlaufzeit und folgenden Kosten:
1.709,18 EUR * 12 Monate * 47 Jahre
= 963.876 EUR
Dabei ist natürlich nicht berücksichtigt, dass die Medikamente unter Umständen günstiger werden, Patente auslaufen oder es alternative Medikation gibt. Dennoch sollte deutlich werden, welches Kostenrisiko hier vorhanden ist und das ein leistungsfähiger Tarif gerade hier wichtig ist.
Achtung bei Eigenbeteiligungen
Wer hohe Selbstbeteiligungen in seinem Tarif vereinbart hat, separate Eigenanteile bei Medikamenten oder Tarife mit weiteren Einschränkungen, der wird gerade bei solch gravierenden Diagnosen an seine finanziellen Grenzen stoßen. Gerade da sieht man einmal mehr wie wichtig die Auswahl des richtigen und passenden Tarifs ist.
Mehr Leistungsbeispiele folgen in den nächsten Tagen und Wochen hier im Blog. Einfach immer den Hashtag #WasKostetEigentlich anklicken.