Lange und viel wurde in den letzten Jahren darüber diskutiert und gestritten. Die Versicherer argumentieren “diese diene dem Schutz vor Betrügern” und die Datenschützer halten dagegen. Eine “Black Box” wie diese ist für den Kunden nicht nur undurchsichtig sondern verstoße gegen geltende Datenschutzbestimmungen.
Die Rede ist von der so genannten HIS oder Sonderwagnisdatei der Versicherer.
Hier werden Angaben über Angebote, Ablehnungen oder Betrugsverdacht- /Delikte gespeichert. An die gespeicherten Auskünfte zu kommen war bisher schwer bis unmöglich. Nun kann dieses jedoch im Rahmen einer direkten Anfrage an den GdV, den Gesamtverband der Versicherungswirtschaft erfolgen. Dazu schreibt der GdV auf seiner Internetseite.
05.01.2010, Das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft
Das Hinweis- und Informationssystem (HIS) der deutschen Versicherungswirtschaft dient im Interesse der Versicherungskunden der Aufdeckung und Prävention von Versicherungsbetrug und –missbrauch sowie der begleitenden Risikoprüfung. HIS wurde Anfang 1993 entwickelt – in enger Abstimmung mit Datenschutzbehörden. Von den heute 9 Millionen Einträgen beziehen sich ca. 5 Millionen auf Kraftfahrzeuge und 4 Millionen auf Personen.
Um das HIS zukünftig noch verbraucherfreundlicher und transparenter zu gestalten, wird derzeit an einer Online-Version gearbeitet.
Informieren Sie sich
Interessierte können sich jederzeit erkundigen, ob ein Eintrag über sie vorliegt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat zu diesem Zweck eine zentrale Stelle eingerichtet. Betroffene richten ihre Anfrage – inklusive einer Kopie des Personalausweises mit Vor- und Rückseite – postalisch an den GDV:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, – Hinweis- und Informationssystem –
Wilhelmstraße 43/43 G, 10117 Berlin.
Anschließend erhalten die Anfragenden die Information, ob und wenn ja, von welchem Versicherer sie an das HIS gemeldet worden sind. Der Betroffene kann sich dann für weitere Informationen direkt an das jeweilige Versicherungsunternehmen wenden.
Bitte beachten Sie: E-Mail- und Fax-Anfragen können leider nicht bearbeitet werden.
Laut Informationen der Financial Times wird das System nun voraussichtlich an den externen Anbieter Arvato Infoscore ausgelagert und damit einem der Wünsche der Datenschützer entsprochen. Ob sich damit das System verbessert und Verbraucher davon Vorteile haben wird, bleibt abzuwarten.
Nehmen Sie sich durchaus einmal die Zeit und fragen den GdV an und bitten um eine Auskunft der über Sie gespeicherten Daten.
Wahrscheinlich wird man alleine durch die Bitte um Auskunft zu einem Wagnis für die Versicherungswirtschaft und damit in der Sonderwagnisdatei vermerkt. Ob Arvato eine gute Wahl ist? Laut einigen Foren knöpfen sie für Auskünfte zum Bonitätsrating den Leuten Geld für die eigentlich kostenlose Auskunft ab -> §19 (7) BDSG.