Ein Bericht der Financial Times vom gestrigen Sonntag sorgte durchaus für einigen Gesprächsstoff. Der Redakteur Fromme schrieb dort von gravierenden Veränderungen innerhalb der Central Krankenversicherung.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um den, zum Generali Konzern gehörenden Krankenversicherer. Die Central hatte in der Vergangenheit mehrfach für Aufsehen gesorgt. So berichtete ich bereits über die Tarifschließungen Anfang August und zweistelligen Beitragsanpassungen zum Jahreswechsel. Weiterhin musste der Versicherer eingestehen, das Konzept mit den Billigtarifen sei nicht wie geplant aufgegangen. Daher zog das Kölner Unternehmen Konsequenzen und stellte in seinem, erst 2009 eingeführten VARIO Tarifwerk, die untere Tariflinie schnell wieder ein.
Die Berichte der Financial Times gehen nun noch einen Schritt weiter, sind aber noch nicht bestätigt. Demnach plant das Unternehmen die Einstellung des eigenen Außendienstes, die Reduzierung des Maklervertriebes und weitere radikale Veränderungen im Vorstand.
Vorstandschef Teuscher sagte, dass die Auflösung des eigenen Vertriebs noch nicht beschlossen ist. “Wir prüfen die Einstellung des Außendienstes und die Möglichkeit, dass sich die Vermittler für andere Vertriebswege entscheiden können“, sagte er der FTD. Beim Maklervertrieb, der von rund 70 Mitarbeitern betreut wird, sei kein kompletter Verzicht geplant, sagte er. “Doch hier erwarten wir einen scharfen Rückgang im Geschäft.” Deshalb müssten Kapazitäten angepasst werden. (Quelle: FTD.de vom 28.8.11)
Auch für bereits dort versicherte Kunden kann sich vor diesem Hintergrund ein Handlungsbedarf ergeben. Das bedeutet zwar nicht, dass nun alle dort versicherten PKV Kunden das Unternehmen schnell verlassen müssen, dennoch sollten sich die Versicherten die neue Situation bewusst machen.
Es hat sich binnen der letzten 2 Jahre (nach Tarifeinführung des Vario Tarifs im Juni 2009) viel getan, nicht unbedingt zum Positiven. Nur weil Tarife nicht wie gewünscht wachsen bedeutet zwar keine Explosion der Beiträge, aber die veränderte Strategie kann durchaus Auswirkungen auf die Bestände haben.
Was sollten Central Versicherte nun tun?
Wenn Sie bei der Central Krankenversicherung versichert sind, dabei ist es egal ob in den alten Tarifen (KN oder EKN, CV3H oder CVP, KEH oder in den neuen Vario Tarifen), überlegen Sie sich zunächst ob die Anforderungen an die gewünschte Private Krankenversicherung noch passen und ggf. angepasst werden müssen.
Für die Auswahl finden Sie einige Hinweise in meinem Leitfaden zur Entscheidungsfindung zur Privaten Krankenversicherung und im Kriterienfragebogen zur PKV.
Nachdem Sie diese Kriterien für sich festgelegt und überprüft haben, setzen Sie sich mit Ihrem Berater zusammen und überlegen gemeinsam was zu tun ist. Treffen Sie keine übereilten Entscheidungen, bedenken aber bitte auch die Kündigungsfristen welche ggf. zu beachten sind.
Weitere Informationen:
Soll ich in den VARIO Tarif der Central wechseln?
Kündigungstermine in der Privaten Krankenversicheurng
Ich habe zum Januar 2011 die Central verlassen, als ich mit massiven BEitragsanpassungen (über 40% bzw. deutlich über 100 EUR im Monat) konfrontiert wurde. Inzwischen muss ich sagen, bin ich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Meine PKV ist zwar auch nicht billiger, aber die Central hat bei mir einfach das Vertrauen verspielt gehabt, nachdem sich meine Prämie im Zeitraum 2008-2010 verdoppelt hatte und dann wieder eine Anpassung von über 40% kam. Nun werden die Nerven der Versicherten erneut stark starpaziert – was läuft da nur falsch?